Gehörsturz und Knalltrauma

Unser Gehör ist ein sehr, sehr empfindliches „Ohrgan“. Lärm, Infekte, Unfälle, Rauchen und manche Medikamente gefährden es. Insbesondere Gehörstürze sowie ein Knalltrauma (plötzliche laute Geräusche) können dem empfindlichen Ohr empfindlich schaden. Noch schlimmer, wenn beide Ereignisse zusammenfallen!!

Gibt’s das, Knalltrauma UND Gehörsturz?? Ja, das gibt’s wirklich! Beides sind medizinische Notfälle und müssen schnell behandelt werden, am besten sofort, mindestens jedoch innerhalb der ersten 24 h (!)

Wir kennen das Phänomen nicht nur vom „Hören“sagen, sondern haben es selber erfahren. Hier nun, wie wir es erlebt haben:

 

Drama in drei Akten:

1. Akt

Blutdruckbedingt war das eine Ohr schon wieder am zumachen, leichte Ohrgeräusche, leicht gedämpft. Zu allem Übel fiel dann noch mit infernalischem Lärm eine Flasche auf die Fliesen – das war zuviel fürs angeschlagene geräuschempfindliche Ohr! Sofort war es wie Watte, Geräusche hörten sich wie belegt an, gedämpft und leise! Und auch noch nach einer halben Stunde! Wir wussten, oha, das ist ernst. Sofort packten wir das Ohr „in Watte“ (Schutz und Abschirmung mittels Gehörschutz), tranken viel, nahmen Kreislauftropfen und Gingko-Präparat. Das typische Tinnitus-Pfeiffen und Piepsen traten allerdings nicht auf, auch keine sonstigen Ohrgeräusche wie sonst oft üblich bei Knalltrauma und Gehörsturz!

2. Akt

Dann versuchten wir über den ärztlichen Bereitschaftsdienst einen diensthabenden HNO zu bekommen. Schwierig! Im Klinikum gibt’s keinen HNO und der Notfall-HNO wäre erst am nächsten Vormittag wieder aktiv. Auf unsere Entgegnung, „ja und nun, das ist doch ein Gehörsturz?!? Eile tut Not!!“ bekamen wir als Antwort „das ist ein Eilfall, aber kein Notfall“. Aha, soso … ok, also bis Sonntag vormittag warten (die Uhr tickt) und selber mit eigener Notfall-Therapie weitermachen. Wir nahmen insgesamt 3 x 40 mg Gingko, Kreislauftropfen, tranken viel, Magnesium – und vor allem viel Ruhe fürs Gehör!

Das Ohr war auch Stunden später noch belegt und wattig.

3. Akt

16 h nach dem Vorfall / Unfall Sonntagsnotdienst beim HNO. Am morgen war das Ohr noch leicht belegt. Gott sei Dank war die Gehörkurve bereits wieder einigermaßen gut! Laut behandelndem HNO-Ohrenarzt hat unser schnelles sofortiges Handeln insbesondere mit Gingko, unser Gehör vor Schlimmeren bewahrt!! Infusionen würde man heute „eigentlich nicht mehr“ geben, in manchen Fällen noch Cortison. Er riet uns, die Gingko-Behandlung noch eine Woche lang „hochdosiert“ fortzusetzen!

Unser Notfallkoffer fürs Gehör beinhaltet:

  • Durchblutungsfördernde Medikamente
  • Magnesium
  • Kreislauftropfen
  • Tiex-Tinnitus-Gerät
  • Gehörschutzstöpsel

Gut zu wissen:

Ein Knalltrauma ist plötzlicher, sehr lauter Schall der unvermittelt mit hohem Impuls auf das Gehör trifft. Das können sein: Explosionen, Böller, Knallerbsen, platzende Tüten, Airbags, Schüsse u. v. m. Der Gehörschaden ist sofort da. Notfall, sofort zum Arzt!

Ein lärmbedingter Gehörschaden kann ein Knalltrauma sein, aber auch Lärm, der sich im Laufe des Lebens ansammelt: Lauter Beruf (Presslufthammer etc.), oft laut Musik gehört (Konzerte, Kopfhörer), laute Autos gefahren und einiges mehr. Hier schleicht sich der Schaden über die Jahre langsam ein.

Gehörsturz – das Ohr stellt sehr schnell, eigentlich gleich, auf „taub“. Es hört sich an wie Watt, dumpf. Oft, aber nicht immer, können sich Ohrgeräusche wie Piepsen dazu gesellen.  Die Ursachen sind noch nicht ganz geklärt, oft ist Stress daran Schuld, Durchblutungsstörungen, Kreislaufprobleme. Nach einem Gehörsturz kann sich das Hörvermögen wieder erholen. Allerdings leider nicht immer. Sofort zum Arzt!

Innenohrschaden. Ein Innenohrschaden an den sensiblen Sinneshörzellen kann durch Lärm entstehen, aber auch durch Stoffe, die giftig und abtötend wirken. Darunter auch Medikamente (manche Antibiotika), chemische Substanzen etc. … Auch Mittelohrentzündungen können das Innenohr schädigen. Die Erreger sondern als Abfall sinneszellentötende giftige Abbauprodukte ab, die dem benachbarten Innenohr schaden können. Tauchunfälle können ebenso das Innenohr schaden. Auch schadet Rauchen dem Gehör. Vermutlich, da Nikotin die Blutgefäße verengt und so die Innenohrdurchblutung geringer wird.

Hinweise

  • Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen! Diese Informationen ersetzen keine ärztliche Diagnose und Behandlung. Bitte begeben Sie sich nach Ohrunfällen wie Gehörsturz oder Knalltrauma unverzüglich in ärztliche Behandlung!
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